zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 48 / 2011

Eine Kalenderwoche weiter

MONSANTO - Lebensmittel, Gesundheit, Hoffnung 

Segen oder Fluch?

Zum 110. Geburtstag des US-Konzerns Monsanto

Firma Monsanto Chemical Works, St. Louis
John Francis Queeny (1859–1933) gründete 1901 in St. Louis, Missouri, USA die Firma Monsanto Chemical Works. Er benannte sie nach dem Familiennamen seiner Frau "Monsanto"
MONSANTO - Lebensmittel, Gesundheit, Hoffnung
Fotos: Screenshots des Sendung "Gift im Angebot" auf rbb

29.11.1901: In St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gründet John F. Queeny (1859–1933) die Chemiefirma Monsanto. Ihr erstes erfolgreiches Produkt ist der Süßstoff Saccharin. Im 2. Weltkrieg wird Monsanto Pestizid-Lieferant für das US-Verteidigungsministerium, und im Vietnamkrieg gehört Monsanto zu den Lieferanten von Agent Orange.

Versprühen des Herbizids Roundup (R) aus dem Flugzeug
Versprühen des Herbizids Roundup®, gegen das das Saatgut von Monsanto resistent ist.
Fotos: Screenshots des Sendung "Gift im Angebot" auf rbb
Gentechnisch veränderte Soja-Ernte in Argentinien
Gentechnisch veränderte Soja-Ernte in Argentinien
Fotos: Screenshots des Sendung "Die Genverschwörung" auf Phönix

In den 80er-Jahren beginnt Monsanto mit der Entwickung von gentechnisch veränderten Produkten für die Landwirtschaft. Die Chemieproduktion wird 1997 in ein externes Unternehmen ausgelagert. Dafür kauft die Firma Monsanto weltweit Saatgutunternehmen auf. Heute gilt sie als der weltweit größte Hersteller von gentechnisch verändertem Saatgut.

* * *

Nachdem die Firma Monsanto immer wieder in Umweltskandale verwickelt war, versprach sie seit den 90er-Jahren: Gentechnik von Monsanto sorgt für gesünderes Essen, höhere Erträge und weniger Pestiziteinsatz. Und in der Tat gelang es Monsanto, Saatgut zu produzieren, das gegen das verwendete Herbizid Glyphosat resistent ist.

Doch die Rückschläge ließen nicht lange auf sich warten: Wo z.B. das von Monsanto gentechnisch veränderte Soja angebaut wurde, ist das Unkraut gegen das zu verwendende Herbizid resistent geworden und robuster als je zuvor. Andere Pflanzen gedeihen auf dem damit behandelten Boden für Jahre nicht mehr. Und die Krankheitsrate der Bevölkerung stieg in den Anbaugebieten auf das Dreifache.

Aber worin unterscheidet sich Gentechnik eigentlich von einer herkömmlichen Züchtung? Bei der Gentechnik werden gezielt artfremde Gene mit einer bestimmten Eigenschaft eingebaut. Dabei entstehen "Produkte", die sich auf natürlichem Weg nicht erzeugen ließen. Über die Risiken kann man nur spekulieren, denn vernünftige Langzeitstudien gibt es nicht. Paradiesische Zustände sind aber sicher nicht zu erwarten.

"Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan" (1. Mose 1, 28), heißt es in der Schöpfungsgeschichte. Die Manipulation der elementaren Baupläne lässt sich meines Erachtens nicht daraus ableiten. Auf jeden Fall gilt: Eine einmal in die Freiheit entlassene Pflanze kann man nicht mehr zurückholen.

Uwe Schütz

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns über ethische Themen:  
1900 : Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) tritt in Kraft
1900 : Tod von Friedrich Nietzsche
1901 : Entdeckung der Blutgruppen
1901 : Gründung von Firma Monsanto
1902 : Geburt von Heinz Rühmann
Die Radioversion anhören
Die Radioversion anhören
2:17 s, mp3, 64 kbit/s, 1.104 KB