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Das Kalenderblatt

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KW 41 / 2009

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Auferstanden aus Ruinen *)

Vor 60 Jahren: Gründung der DDR

Ost-Berlin, 07.10.1949: Konstituierende Sitzung der Provisorischen Volkskammer der DDR
Ost-Berlin, 7. Oktober 1949: Konstituierende Sitzung der Provisorischen Volkskammer der DDR Foto: Bundesarchiv, Berlin

Ostberlin, 07.10.1949: Im großen Festsaal des früheren Reichsluftfahrtministeriums (Detlev-Rohwedder-Haus) erklärt sich der von der SED dominierte Zweite Deutsche Volksrat zur Provisorischen Volkskammer und die seit Mai ausgearbeitete Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik zu geltendem Recht. Aus der bisherigen "Sowjetischen Besatzungszone" (SBZ) wird damit mit Rückendeckung von Stalin die DDR.

Mit einem Fackelzug Unter den Linden feiert man die Geburt eines Staates, der sich selbst als antifaschistisch und demokratisch bezeichnet. Aber die Maxime ihres mächtigsten Mannes Walter Ulbricht ist:

"Es muss demokratisch aussehen,
aber wir müssen alles in der Hand haben."
Walter Ulbricht, Erster Sekretär des ZK der SED
und dann Staatsratsvorsitzender der DDR

* * *

So entsteht innerhalb von fünf Monaten der zweite deutsche Staat. Aber auf beiden Seiten glaubt keiner, dass die Teilung von langer Dauer sein wird, weil der jeweils andere gesellschaftspolitische Ansatz keine Zukunft habe. Als dann immer mehr Menschen in den Westen fliehen, verhärten sich die Fronten.

Am 40. Jahrestag der DDR 1989 spricht der sowjetische Präsident Gorbatschow angesichts von Tausenden von DDR-Flüchtlingen vor der Presse in Berlin von der Notwendigkeit von Reformen und äußert die berühmten Worte:

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Michael Gorbatschow Okt. 1989 in Berlin vor der Presse

Aber wohl kaum einer glaubte, dass es der letzte Nationalfeiertag der DDR sein würde.

Im Zusammenhang mit der friedlichen Revolution von 1989 wird immer wieder von der Rolle der Kirche als Hort oppositioneller Strömungen in der DDR gesprochen. Aber ich glaube, es war mehr: Die anhaltenden Friedensgebete haben in der unsichtbaren Welt viel bewegt, denn unser Gebet vermag viel, wenn es aus dem Herzen kommt. Und wenn wir - wie seinerzeit Jesus - noch hinzufügen

"Aber nicht mein, sondern Dein Wille geschehe",
Lukas 22, 42

dann kann beim Beten eigentlich nichts "schiefgehen".

Uwe Schütz

mehr bei uns:  
18.08.1976 : Regime-kritischer DDR-Pfarrer übergießt sich mit Benzin
30.09.1989 : DDR-Flüchtlingsdrama in der Prager Botschaft
09.11.1989 : Öffnung der DDR-Grenzen
03.10.1990 : Wiedervereinigung von Deutschland
23.08.1991 : Ende der KPdSU und der Sowjet-Union
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1:52 s, mp3, 64 kbit/s, 879 KB

 

*) "Auferstanden aus Ruinen" war der Titel der Nationalhymne der DDR (Text: Johannes R. Becher)