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Das Kalenderblatt

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KW 28 / 2003

Eine Kalenderwoche weiter

Max Horkheimer 

Sehnsucht nach dem Anderen

Der Guru der "Frankfurter Schule" in Nürnberg gestorben

07.07.1973: In Nürnberg stirbt der Soziologe Dr. Max Horkheimer (*14.02.1895 in Stuttgart).

Als Sohn eines jüdischen Fabrikanten lernte er früh miserable Verhältnisse von Arbeiterfamilien kennen und befasste sich mit dem Marxismus. Er studiert Psychologie, Philosophie und Ökonomie.

1928 wird er an der Frankfurter Uni Leiter des Instituts für Sozialforschung. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelt sich das Institut zur "Frankfurter Schule" und zum Mekka der antiautoritären Bewegung. Horkheimers Veröffentlichungen über die kapitalistische Gesellschaft prägen die Studentenbewegung der 60er Jahre.

* * *

Max HorkheimerHorkheimer lässt sich aber nicht zur "Galionsfigur" der Studentenbewegung machen. Er bewahrt sein unabhängiges Denken. Angesichts der vielen totalitären Regime in der Welt und dem schlechten Benehmen der Studenten kommen ihm immer mehr Zweifel an den Theorien von Aufklärung und Vernunft.

In einem Interview (DER SPIEGEL 1/2/1970) nach einem "allmächtigen Gott" gefragt, sagt er:

"Es ist keine Gewissheit,
dass es einen allmächtigen Gott gibt -
Ja wir können es nicht einmal glauben
angesichts dieser Welt und ihres Grauens."

Was bleibe sei die Sehnsucht und was ihn bewege sei, wie die Gesellschaftsform zu dieser "theologischen Idee" aussieht.

Mit Antworten von Kirche und Gemeinde schaut es - von Kommunitäten und Klöstern mal abgesehen - meines Erachtens ziemlich traurig aus. Aber es ist schon etwas Großes, wenn Christus in unseren Familien "Hände und Füße" bekommt.

Uwe Schütz

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